Tunesien will wieder zurück auf die internationale Plattform der bedeutenden Urlaubsziele. Dafür strebt die zuständige Tourismusministerin Salma Elloumi Rekik einen kompletten Imagewandel an. Sie setzt dabei vor allem auf die Hoteliers ihres Landes.

Tunesien, einst eines der beliebtesten Urlaubsziele der Deutschen, hat schwere Jahre hinter sich. Terroranschläge wie etwa in Sousse oder auf Djerba haben die Gästezahlen massiv einbrechen lassen. Zwar konnte das nordafrikanische Land in diesem Jahr mit 137.000 deutschen Touristen einen schönen Zuwachs (43,9%) verzeichnen. Dabei will es Rekik aber nicht belassen. Die Politikerin will einen kompletten Imagewandel Tunesiens.

Viele Hotels in Tunesien wurden renoviert

Rekik sieht dabei vor allem die Hoteliers in der Verantwortung. Und sie ist optimistisch. Die beiden vergangenen schlechten Jahre hätten viele Eigentümer für Renovierungen und Modernisierungen ihrer Anlagen genutzt. Auch soll das Personal durch spezielle Schulungen qualitätsbewusst aus- und weitergebildet werden.

Auch politisch will sie etwas bewegen. Sie wirbt bei einem Besuch in Deutschland deshalb für den Kulturtourismus, auf den sich Tunesien nun konzentrieren will. Bisher sei dies nur ein Nischenprodukt gewesen. „Ziel ist es, auf lange Sicht, einen qualitativ hochwertigen, nachhaltigen, respektvollen und partizipativen Tourismus zu kreieren.“

Tunesien setzt auf Kulturtourismus

Besonders in der Küstenregion rund um die Hauptstadt Tunis gibt es viele kulturhistorisch bedeutende Sehenswürdigkeiten, die das Land mit diversen Marketingaktionen nun mehr in der Vordergrund stellen will:

  • die Antonius-Pius-Thermen aus der Zeit der Karthager nahe Tunis
  • die Medina in Sousse
  • die el-Ghriba-Synagoge auf Djerba, die die älteste Synagoge Nordafrikas ist
  • Ez-Zitouna-Moschee als wichtigstes islamisches Gotteshaus in der Haupstadt
  • diverse Museen zur antiken Geschichte des Landes

Dass Tunesien wieder auf einem guten Weg ist, in die TOP-Regionen bei den internationalen Buchungszahlen zurückzukehren, deutete sich bereits im vergangenen Frühjahr an. Der Münchner Veranstalter FTI hatte im Mai für die Sommersaison aufgrund der hohen Nachfrage 9.000 weitere Flugplätze nach Tunesien nachbestellt.